Einen Tag vor der Ankunft des Papstes in Erfurt steht die Stadt scheinbar auf dem Kopf. Die Straßenbahnen sind vollkommen überfüllt, man kommt kaum durch die Innenstadt. Überall Polizei, die jeden „Verdächtigen“ mit Kontrollen schickaniert. Verdächtig ist natürlich jeder, der irgendwie alternativ gekleidet und friesiert ist.
Der Domplatz ist gesperrt, die letzten Hausverzierungen werden noch mal gereinigt, die Sicherheitsmaßnahmen weiter ausgebaut. Man fühlt sich, als ob bald ein Krieg beginnen würde, zu dem die Nicht-Erfurter Zuschauer in Scharen eilen. Die Erfurter selbst sagen meist, dass sie lieber die Stadt verlassen, wenn der Papst eintrifft. (Ich werde Erfurt auch verlassen, jedoch erst am Samstag.)
Auf dem Anger wurden kleine Buden aufgebaut, so daß man leicht an ein Volksfest denken könnte. Weiß man ein wenig über das Mittelalter, so wird man sehr schnell an die damals jährlich stattfindenden Inquisitionssitzungen erinnert, bei denen unter großem Aufwand öffentlich Recht gesprochen wurde. Mit dem Inquisitor reiste damals ein riesiger Troß von Menschen und man machte ein Spektakulum für das Volk daraus. So scheint es auch Papst Benedikt, auch bekannt als Großinquisitor Kardinal Ratzinger, auch zu handhaben. Wie sonst sollte man diesen Sicherheitsaufwand erklären, als mit Angst vor des Volkes Zorn und Rache?
Ich schätze Papst Benedikt als tiefen Denker und tiefgläubigen Menschen, doch als Gast fordert er sehr viel Kraft und Aufwand von seinem Gastgeber.
P.S; Lest dazu auch mal:
http://thafaker.de/2011/09/pope-is-everywhere/
Lest dazu auch http://thafaker.de/2011/09/pope-is-everywhere/