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Existenzspuren

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Jahresrückblick 2020 – Eine Katastrophengeschichte in mehreren Teilen (2)

VonChris Shafik Wunderlich

Jan 2, 2021

Doch es gab in der Dunkelheit auch Lichtblicke. Uns tat der erste Lockdown wirklich gut. Meine Große wohnt seit Februar 2020 bei mir. Da sie ab Ende März nicht in die Schule mußte, genossen wir die Ruhe und Entspannung. Natürlich gab es öfter Konflikte, besonders um die Hausaufgaben. Wöchentlich bekamen die Kinder per Mail oder über die Homepage der Schule einen Plan, den jedes Kind abarbeiten musste. Die meisten Eltern, wie wir auch, stöhnten, da die Pläne meist unglaublich umfangreich waren. Die Eltern und die Kinder waren überfordert. Es schien, als ob die Schule erwartete, dass die Eltern täglich sechs Stunden unterrichten. Völlig illusorisch, besonders da die Eltern im Lockdown oft eigene Probleme und Sorgen hatten.

Von Schule zu Schule, von Lehrer zu Lehrer, ging man anders mit dem Lockdown um. Manche Lehrer begannen vorbildlich Unterricht übers Internet zu machen. Eine hervorragende Motivation für die Schüler, da sie so den Kontakt zu Mitschülern und dem Lehrer bzw. der Lehrerin nicht verloren.

Leider beschränkten sich die meisten Lehrer aufs erstellen der Pläne und ignorierten die Bedürfnisse der Kinder und der Eltern. Wir machten also soviel, wie wir schafften.

Dann begann die Schule wieder. Zum ersten Mal nach der Schuleinführung konnten die Kids es kaum erwarten, wieder zur Schule zu gehen und sich dort zu treffen. Für die Kinder war es gut, für die Eltern fing jedoch eine Zeit der Sorge an, denn überall handhabten die Schulen es erneut unterschiedlich. (Bei uns muss man z. B. sein Kind am Zaun abgeben, da die Eltern das Gelände nicht betreten dürfen. Vergisst das Kind etwas oder verspätet sich, dürfen die Eltern trotzdem nicht aufs Gelände.) Natürlich kam auch die Sorge, dass die Kinder sich gegenseitig anstecken und die Familien infizieren.

Um das Chaos perfekt zu machen, durften die Eltern weder ohne, noch mit MNS (Mund-Nasen-Schutz) aufs Gelände, doch die Erzieher liefen ohne MNS draußen herum, sowie die Handwerker, Postboten usw. Vollkommen absurd. Als ob die Kinder nicht ebenso ansteckend wären, wie die Eltern. Wenn die Eltern es haben, tragen die Kids es eh weiter. Da ist es egal, ob die Eltern aufs Gelände kommen oder nicht.

Corona bestimmte also das gesamte Jahr. So wenig, wie in den vergangenen zwölf Monaten, war ich wohl nie an der frischen Luft. Mein Tagesablauf besteht aus kochen, Kind nerven (*grins*) und den Alltag organisieren. Einkäufe bestelle ich online und lasse sie vom Pflegedienst abholen. In der Beziehung hat Corona einige Innovationen hervorgebracht, wie zum Beispiel Abholung der vorher online bestellten Einkäufe im Laden. Das Personal stellt die bestellten Waren zusammen und man holt es nur noch an der Kasse ab.

Zum Schluss noch mein Foto des Jahres 2020, geschossen im April:

Ein Gedanke zu „Jahresrückblick 2020 – Eine Katastrophengeschichte in mehreren Teilen (2)“
  1. Salam alaikum akhi
    Ein schwieriges Jahr 2020, nun ist es geschafft und wir schauen auf 2021, und wie es weiter geht. Mit deinem Grossvater ist traurig, inscha’allah war es das beste für ihn und euch.
    Wa alaikum salam was rahmatullahi wa baraqatuhu
    Abu Dawud

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