Die Linke und die Inklusion. Ein trauriges Kapitel
Ein weiteres dunkles Kapitel innerhalb der Linken Thüringen wurde heute geschrieben. Behindertenpolitik wird von heute an wohl den anderen Parteien überlassen werden, denn der einzige Kandidat, der wirklich für Inklusion steht, Maik Nothnagel, erreichte nicht mal einen bescheidenen 24. Platz auf der Landesliste. Selbst seine Kandidatur für Platz 26. wurde vereitelt. Und dies nicht zuletzt durch friendly fire aus den eigenen Reihen, wie durch K. König per Twitter.
Wirklich ein trauriges Kapitel, da sich wohl kaum ein Politiker engagierter für behinderte Menschen einsetzt, wie Maik Nothnagel. Seien es seine Bemühungen um einen leichteren Zugang für behinderte Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt oder seine (oft gescholtenen, aber unglaublich wichtigen) Bemühungen zur Abschaffung der Behindertenwerkstätten, wo die Menschen unter unwürdigen Bedingungen ausgenutzt werden. Seine Anstrengungen für die Realisierung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) sind so bekannt, dass ich sie eigentlich nicht erwähnen brauche.
Fazit: Auch wenn Maik und ich sicher einige Differenzen haben, so hat doch weder er, noch die Behindertenpolitik, eine derartige Behandlung verdient. Besonders nicht in einer linken Partei, die mal Vorreiter in Sachen Inklusion sein wollte. Grabenkämpfe und Postengier siegen leider über alle Ideale. Oder wie Brecht mal schrieb: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“
(P.S.: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrages stehen noch einige Wahlgänge aus. Ob er für einen anderen Platz kandidiert, weiß ich nicht, doch sind die verbleibende Plätze kaum noch aussichtsreich und ändern nichts am Inhalt meines Kommentars.)
(P.P.S.: Er erreichte mit Mühe dann noch Platz 30. Aber auch das ändert nichts an der Sache.)