• Sa. Apr 27th, 2024

Existenzspuren

Jedes Leben und jeder Gedanke hinterlassen ExistenzSpuren...

Das Jahr ist fast vorbei und wie immer möchte ich ein Resümee ziehen. Wahrscheinlich wird dieser Beitrag allein bei weitem nicht genügen, um über all das zu reflektieren, was in diesem Jahr passierte. Eigentlich bieten die letzten zwölf Monate Stoff für mehrere Bücher, doch mangels Talent und Abstand, werd ich mich wohl auf meinen Blog beschränken müssen.

Wo ich anfange, weiß ich nicht. Was ich auslassen sollte, ist mir jedoch schon jetzt klar. Über vieles kann man erst schreiben, wenn man wirklich Abstand hat, nicht nur diese dünne Schorfschicht, die so manche Wunde bedeckt. Den Abgrund darunter möchte man nicht sehen, besonders nicht zu Weihnachten, wo doch eigentlich die Aufmerksamkeit mal wieder auf die wirklich wichtigen Dinge gerichtet werden sollte: Liebe, Freundschaft und Ehrlichkeit. Ist das nicht die wahre Botschaft von Weihnachten? Egal wie man Jesus bzw. Isa (a.s.) sieht, so bleibt die Botschaft doch immer gleich. Beschützte er nicht Maria Magdalena, die Hure, vor dem Zorn der dumpfen Masse? Vergab er nicht Judas, dem Freund und Begleiter durch schwere Zeiten, dessen Verrat wegen einiger Silberstücke geschah? Öffnete er nicht seinen Mitmenschen die Augen über all die Lügen um sie herum, bis hinein in den Tempel, welcher zum Basar verkommen war?

Ja, ich weiß, ich bin ein Idealist und Träumer. Und das noch immer, trotz all der Nackenschläge und Tritte dieses Jahres. Vielleicht ist das auch der einzige Weg zu über-leben, nicht nur zum dahin vegetieren… Kant ahnte es, denke ich, wenn er sagt, das es keine Rolle spielt, ob der KI je reale Folgen hätte oder gehabt hat. Es ist zwar nur die eigene Eitelkeit, das eigene Ego, wenn man sich einredet, als einziger diesen Idealen wirklich zu versuchen zu folgen, während der Rest dieser Welt sich täglich mehr in Platons Höhle verkriecht und jammert, wenn man ihnen auch noch den Schatten stiehlt… Das es weh tut seine Schatten zu verlieren und im Dunkel oder im schmerzenden Sonnenlicht zu stehen, ist mir bewußt. Und doch schaue ich immer wieder in die Sonne und hoffe, bevor ich blind davon werde, noch ein wenig davon zu erhaschen und zu verstehen. Vielleicht ist man dann blind glücklicher….

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