Ich bin glücklich. Auch wenn es sich manchmal eher nach einem schweren Herzen anfühlt, bin ich derzeit einfach glücklich. Noch ist nicht die Zeit alles offen zu erzählen, aber sie wird kommen, so Allah teallah will. Mein Herz ist schon jetzt übervoll und ich möchte alles in die Welt hinaus schreien. Wie viel mir güzelim bedeutet, wie sehr ich an meleğim hänge… All die bezaubernden, wunderschönen Momente berichten… Berichten, wie meleğim neben mir liegt, meinen Finger in ihrer kleinen Hand hält und mich anlächelt… Zu berichten, wie entspannt sie wirkt, wenn sie zwischen ihrer traumhaft schönen Mutter und mir liegt. Es scheint, als würde sie all die Liebe, die sie empfängt, reflektieren und dabei strahlen, wie eine kleine, süße Sonne. Selbst beim windeln scheint sie zu spüren, dass ich eben ein wenig länger brauche, denn geduldig wartet sie, bis ich sie frisch gemacht habe. Ok, es war erst ein Mal, doch war ich überrascht, wie sie lächelte und friedlich abwartete… Bei ihrer Mutter hätte sie lange schon gemeckert, weil es zu langsam geht. 🙂
Ich möchte berichten, wie güzelim in meinen Armen liegt, wir (außer der Kleinen) die ganze Welt vergessen und plötzlich alle Probleme unwichtig und leicht lösbar zu sein scheinen. Alles ist rosa, geb ich zu, und doch ist es anders, als bei früheren Verliebtheiten. Vielleicht bilden oder reden wir es uns auch nur ein, aber wir fühlen uns angekommen… Vielleicht endlich wirklich im Hafen angekommen sein und bereit erwachsen zu werden.
In güzelims strahlendem Gesicht spiegelt sich all das Schöne wieder, wenn auch der Schatten der verlorenen Träume immer in ihren Augen präsent zu sein scheint… (Die Vergangenheit hat uns geschaffen, güzelim. Die Zukunft haben wir aber in unseren eigenen Händen.) Doch selbst diese kleinen Schatten machen sie noch schöner, besonders wenn sie vor Liebe verträumt lächelt… Schatten sind prächtige Anker in rosanen Zeiten, denn sie erinnern uns, dass es auch dunkle Lebensabschnitte gibt…
Vielleicht sollte ich noch ein wenig vom Alltag berichten. Hab mein Freisemester, auch eine Wohnung habe ich gefunden, nun muss ich nur noch schnellstens die jetzige kündigen und Pflege organisieren… Ja, ich hab Schiss… Geb ich auch zu… Es ist ein großer Schritt, den man durch den entsetzlichen Amtsschimmel kaum vollständig planen kann. Man bekommt nirgends gesagt, wie viel Geld ein persönliches Budget in meinem Fall umfassen würde, muss alles auf Minuten genau angeben. Mein Leben läuft aber nicht nach Stoppuhr, eine Behinderung richtet sich genauso wenig nach der Zeit, wie eine volle Blase oder Hunger… Kein Amtsschimmel fühlt sich verantwortlich, von Erleichterung bei der Pflegeplanung keine Spur… Wie soll man Personal suchen, wenn man nicht weiß, wie viel Geld man überhaupt hat?