• Fr. Apr 19th, 2024

Existenzspuren

Jedes Leben und jeder Gedanke hinterlassen ExistenzSpuren...

Laut SPIEGEL will der deutsche Innenminister an deutschen Schulen Islamunterricht.

Finde ich toll. Es wird auch Zeit, dass stotternde Ethiklehrer endlich ihre meist grauenhaften Lehrbücher weglegen können und sich auf das Neuland Islam nicht mehr einlassen brauchen. Ahnung haben sie meist sowieso nicht und vertiefen dadurch eher Vorurteile, als sie abzubauen.

Doch wer wird unsere Kinder dann den Islam beibringen? Den normalen christlichen Religionsunterricht halten meist Pastoren/innen oder Pfarrer, also christliche Theologen. Das hieße im Umkehrschluß, dass islamische Theologen* den Islam unterrichten sollen?

Ich wäre dafür. Denn wer kann sonst den Islam vorurteilsfrei und glaubhaft vermitteln, wenn nicht ein islamischer Theologe?

Doch es wird wahrscheinlich eher so, dass der christlich geprägte Staat Deutschland sich diese Islam-Lehrer heranlehren wird. Sie werden die Theorie kennen, aber ohne Herz und Seele ein Fach unterrichten, zu dem sie wenig Bezug haben. „Ich will Mathelehrer werden, also brauch ich ein Zweitfach: nehm ich mal Islam. Macht keiner, find ich schnell nen Job…“ So oder so ähnlich wird dann zukünftig der Student über seine Zukunft denken, wie viele heute als Zweitfach Ethik oder Sport machen, weil sie glauben, da hat man ein ruhiges Leben an der Schule.**

Wollen wir solchen Leuten die religiöse Ausbildung unserer Kinder überlassen? Wir Muslime sagen, dass ein wahrer Lehrer nicht nur Wissen hat, sondern auch seine Taten danach ausrichten muss. Sonst ist er nicht glaubhaft…

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* Ich verzichte bewußt auf den Begriff Imam, da dieser eigentlich nur die Verwaltung einer Moschee inne hat.

** Wer nichts kann, wird Sportlehrer.

Ein Gedanke zu „Islamunterricht an Schulen? Wer machts?“
  1. Ich halte von der Idee eigentlich garnichts.

    So schwachsinnig ich den Ethikunterricht auch finde, aber dort werden sowohl Judentum als auch Christentum als auch Islam sowie Buddhismus usw. gleichermaßen lächerlich oberflächlich behandelt.
    Stellt man jetzt auch noch eine zusätzliche Religion gleichauf mit dem Christlichen System (Das nunmal, aufgrund unserer politischen Prägung, Feiertage usw. zumindest eine Daseinsberechtigung hat), ist das in meinen Augen eine inakzeptable Bevorteilung einzelner Religionen.

    Außerdem finde ich, solang man nicht mal solche doch Kulturell sinnvollen Fächer wie Heimatkunde beibehält, ist jegliche Überbelastung mit Detaildarstellungen anderer Kultursysteme (die eben über die Oberflächlichkeit des Ethikunterrichts hinausgehen) inakzeptabel und unverantwortlich.

    Eher bin ich noch für die deutschlandweite Einführung eines Unterrichts, in dem die gemeinsamen philosophischen Wurzeln beleuchtet würden.

    Grüße Marlen

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